ahalso ... da ist das Thema nun. Wer zuerst antwortet, gewinnt, Farimya XD

Merriyl liebte das spazieren gehen. Am liebsten ging sie im Herbst, dann, wenn der Sommer schon vorüber war, es aber nicht zu kalt war und die Welt ein letztes Mal zeigte, was sie konnte.
Doch im Frühling, also jetzt, war es auch nicht schlecht. Es wehte ein leichter Wind, die ihr durch die Haare fuhr und sie nach kürzester Zeit wie eine Hexe erschienen ließ.
Was sie tat, während sie hier so ging, allein und völlig entspannt? Natürlich träumte sie.
Doch plötzlich sah sie auf. Sie hörte ein hartes Geräusch und erkannte, dass es von dem Pferd kam, das da vorne, ein paar Meter vor ihr auf dem Feldweg lief. Doch den Reiter, der auf dem schwarzen Hengst ritt, den hatte sie nicht gehört. Er schien völlig leise zu sein, viel mehr zum Pferd zu gehören. Der schnelle Blick, den Merryil wagte ergab folgendes Ergebnis: er war dünn, aber schien nicht unmuskulös, den seine Bewegungen strotzten nur so vor Kraft. Er schien sehr kontrolliert und glücklich. Und nein, sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Seine Schwarzen Haare umrahmten ein Gesicht, dass sie sich nicht anzusehen getraut hatte - man starrte fremden Menschen nicht einfach so ins Gesicht. Doch das musste jetzt sein. Ein weiterer, schneller Blick sagte ihr, dass der andere ein edles Gesicht hatte. Mehr hatte sie jetzt auch nicht gesehen, weil sie durch Wimpern - damit er nicht sah, dass sie ihn ansah - nicht so viel erkennen konnte. Und damit rutschte er eindeutig auf Platz 1 der begehrenwertesten Menschen. Natürlich nur in der Liste, die sie vielleicht bekommen konnte. Schauspieler hatten eine eigene Liste. Obwohl, sie war sich eh nicht so sicher, ob der andere nicht vielleicht wirklich unerreichbar war. Er wirklich so ... unwirklich.
Dann war der Moment wieder vorbei und Merryil wurde sich wieder einmal bewusst, dass sie <i>unmöglich</i> war. Das erste, was sie tat, wenn sie einen männlichen Menschen im Alter zwischen 17 und 25 sah, war, ganz genau zu schauen, ob er hübsch war.
Sie ging weiter, aber irgendwie gingen ihm das Geräusch der Hufschläge nicht mehr aus den Gedanken. Es verfolgte sie. Überhaupt, das Pferd war, soweit sie das einteilen konnte, wirklich edel gewesen. Und langsam wurde sie auch immer neugiriger. Wer war das?
Vielleicht sollte sie einmal fragen. Aber wen?
Vielleicht in der Schule. Allerdings hatte sie dort noch keine wirklichen Freunde - schließlich war sie gerade erst hier her gezogen. Sie war sich insgesammt nicht sicher, was sie von dem allen hier halten sollte. Es war schön, so viel und so nahe Natur bei sich zu haben, allerdings vermisste sie die Stadt auch unglaublich. Hier war alles so weit voneinander weg! Aber wenigstens war die Bibliotek in ihrer Nähe und die hatte, für einen so winzigen Ort mitten im Nirgendwo wirklich eine beindrucken große Buchsammlung. Vor allem aber auch Bücher, die sonst niemand kannte und hatte und sehr interesannt war.
Merryil sah es schon kommen: sie würde am Ende mehr Zeit in der Bibliothek wie mit Freunden verbringen.

-Szene 2 (in der Bibliothek)
Merryil sah sich um. Allerdings sah sie nichts wirklich, sie starrte einfach nur irgendwo hin. Sie war so müüüdee ...
Und wenn sie müde war fing sie automatisch an, mitten in einer Tätigkeit an nichts mehr zu denken und einfach nur umher zustarren.
Ach, wo war sie gerade? Auch egal ...
Mist. Sie musste sich jetzt WIRKLICH konzentrieren. Genau. Sie wollte etwas für die Schule nachschauen. Sie hatte sich freiwillig für ein Referat gemeldet, denn sie hatte nichts besseres zu tun. Die anderen in der Schule waren wirklich alle freundlich, doch sie passte einfach nirgends mehr hin. Aber ganz ehrlich: das war ihr egal. Sie hatte über Internet ein paar Verbindungen und das genügte. Sie brauchte nicht so viel Gesellschaft. Sie fühlte sich einfach nicht allein und einsam, sie hatte doch sich selbst, auch wenn das komisch klang.
Oh, hier war das Buch. Sie hielt ein Referat über Kolibris....
Eine halbe Stunde später hatte sie alles, was sie benötigte und hatte zusätzlich noch ein paar der wunderschön gezeichneten Bildern begutachtet. Als sie von dem Tisch, an dem sie geantwortet hatte aufstand, stand direkt vor ihr, nur eine Reihe weiter, der misteriöse junge Mann mit dem misteriösen Pferd. Sie hatte in letzter Zeit viel an ihn gedach, wie sie sich eingestehen musste, und viel herumgerätzelt.
Sie versuchte zu erkennen, welches Buch er gerade in Händen hielt, doch er verutschte seine Hand versehentlich so, dass sie genau auf dem Buchtitel zu liegen kam. Oder war das etwa Absicht?
Sie sah zu ihm hoch und wurde rot, als sich ihre Blicke beinahe trafen. Schnell beugte sie sich hinunter, um an ihrer Tasche herumzufummeln. Als schließlich alles drinnen war und die Tasche zu richtete sie wieder auf. Sie war davor sicher nicht sehr rot gewesen, dafür spürte sie, wie ihre Ohren heiß wurden. Das Blut rauschte in ihnen und ihr wurde bewusst, wie leise es hier, in dieser verlassenen Biblothek war. Es war nämlich eigentlich schön draußen und die meisten würden an so einem Nachmittag nie drinnen herum sitzen. Aber sie hatte es genossen, diese stille und das Gefühl, frei zu sein, weil sie ganz allein war - bis jetzt. Jetzt war er hier. Und sie war zwar nicht mehr müde, dafür wirbelten ihre Gedanken in ihrem Hirn herum. Oh mein Gott, sie war wirklich leicht verknallt in diesen Typen.

Oh, diese Stimme ... erinnerte Merryil an dunkle Schokolade. And eine edle, nicht an eine billige aus dem nächsten Supermarkt. Allerdings, dacht sich Merryil, war das etwas langweilig und irgendwie komisch. Vielleicht sollte sie die Stimme lieber mit etwas anderem asoziieren. Vielleicht mit Kastanien, die frisch und gerade erst von den Bäumen gefallen waren, jedoch die grüne, stachlige Hülle schon weggeworfen hatten und jetzt im Dämmerling glänzte? Nein, das irgendwie auch nicht ....
Irgendwann kam Merryil auf die Idee, nicht nur auf die Stimme zu hören, sondern auch auf das, was sie sagte. Zum Glück hatten ihre Ausschweifungen nichts so lange gedauert und jetzt meinte sie: In so einem kleinen Ort ist es wahrscheinlich nicht ungewöhnlich, wenn man sich hin und wieder über den Weg läuft ...? Oder bist du nicht von hier? Das war die Frage, die sie sich in letzter Zeit immer wieder gestellt hatte. Auf einmal wurde ihr bewusst, dass diese Situation alles, nur nicht das war, was sie erwartet hatte. Sie hatte ein paar Romane gelesen, und immer, wenn ein Junge der so ähnlich wirkte wie dieser hier vorgekommen war, war es unglaublich schwer gewesen, ihn zum Reden zu überreden. Aber jetzt ging dieser eindeutig seltsame Mann einfach so auf sie zu und fragte sie so etwas! Und noch dazu in einer Sprache, die höhst altertümlich auf sie wirkte. Aber das machte ihn einfach noch mysteriöser.
Also ich bin gerne hier. Eben weil jetzt alle draußen sind. Und bist du nicht auch hier drinnen? Bist du etwa kein normaler Mensch? Im selben Moment wusste Merryil schon, dass diese Frage lächerlich war. Wer so ... beeindrucken aussah <i>konnte</i> einfach kein normaler Mensch sein.

Mal bin hier, mal dort, zur Zeit weile ich hier, wie lange steht in den Sternen .... ? Was war das denn für eine Satzstellung und eine Ausdrucksweise?
Blitzschnell erkannte Merryil, dass sie dem, wenn sie einmal SMS schrieben gar nicht erst mit HDGTL oder so kommen musste. Und das freute sie. Sie mochte diese albernen Abkürzungen doch selber nicht, aber die meisten Blödmänner waren zu faul, um für sie ein schönes "hab dich ganz doll lieb" zu schreiben. Hmpf.
Und dass sie mit ihm irgendwann SMS schreiben konnte war gerade ihr größter Traum. Sie wusste, dass das wahrscheinlich nie passieren würde - hatten Typen mit solch einer Ausdrucksweise überhautp Handys? - aber sie wünschte es sich eben so sehr. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie groß er war. Das war irgendwie ... gruslig toll.
Ach so, Ansichtssache. Ich finde aber, dass normal so defniniert wird, was der Durchschnittsbürger tut. Ach ja, by the way, was hast du da für ein Buch? Sie war seinem Blick zu seinen Händen gefolgt - schöne, feingliedrige Hände, die geschickt wirkten und ein ganz eigenes Leben zu haben schienen. Sie könnte diese Hände stundenlang ansehen. Und dann, wenn es einmal ganz wild herging, könnte sie sich vorstellen, was diese Hände mit ihr anstellen könnte ... Ja, genau diesen Händen folgte sie mit dem Blick und stellte mit einer Mischung aus Unmut darüber, dass er ihr den Titel des Buches nicht zeigen wollte und Amüsierung fest, dass die Schrift noch immer verdeckt war. Wegen der Hand konnte sie auch nicht sehr viel von dem sehen, was sonst noch auf dem Cover war sehen, nur etwas, dass wie viele Ranken aussahen, die irgendetwas zu formen schienen.
Aber sie war neugirig. Und nicht nur, was für Bücher er las. Er schien etwas geheimnisvolles auszustrahlen, etwas, zu dem sie stundenlang Fragen hätte stellen können. Und dann war da natürlich auch noch er selber, nicht nur seine Ausstrahlung. Wie er diese Narbe da bekommen hatte können, würde sie ihn gerne fragen. Und lauter so unnötige Sachen eben. Ob er Gitarre spielte. Oder doch Klavier?
Plötzlich wurde ihr etwas ganz wesentlicheres bewusst. Sie wusste ja noch nicht einmal, wie er hieß.

Mythologie? Er interessierte sich für Fantasy und so Zeug? Das war ja mal interesannt. Sie nämlich auch. Das Buch interessierte sie sofort. Es wirkte alt und geheimnisvoll. Es schien ein Sachbuch oder etwas in der Art sein und ihr fiehl wieder einmal auf, dass es, dafür, dass Fantasyromane so populär waren, erstaunlich wenige Bücher dieser Art gab. Sie nahm sich ganz fest vor, dieses Buch nach ihm auszuleihen. Denn jetzt hatte sie ganz offensichtlich keine Zeit, denn nachdem sie den Einband inspeziert hatte zog er das Buch auch schon wieder von ihr weg. Oder anders gesagt: er wollte ihr keine Zeit geben.
Irgendwie war das zum Schmollen. Aber das kam natürlich überhaupt nicht in Frage - SIE sollte froh sein, wenn ER weiter mit ihr redete! Also meinte sie schnell: "Ach, da fällt mir ein .... wie heißt du eigentlich?" Jetzt war sie aber gespannt. Es gab nur wenige Bubennamen, die ihr gefielen. Würde er irgendeinen modernen Name tragen? Oder einen ausgefallenen oder alten? Oder einen ganz speziellen?

Luka.
So heiß er also. Das war nicht das, was sie erwartet hatte. Ansich war dieser Name so normal doch so, wie er es aussprach klang es wie eine aufregende Verheißung.
Merryil sah auf. Plötzlich wurde er bewusst, dass er sie interessiert musterte, nein, mehr als das. Er sah sie die ganze Zeit an. Als sie das regestriert hatte wurde sie wieder leicht rot - sie wurde nie sehr rot, das war zum Glück genetisch veranlagt.
"Ich bin Merryil. Sag mal ... hast du heute schon was vor?"
Oh mein Gott. Was hatte sie gerade gesagt? Es kostete sie all ihre Körperbeherrschung, sich nicht mit der Hand oder etwas Effektiverem gegen die Stirn zu schlagen. Wie kam sie denn jetzt darauf, so etwas zu fragen? Wie würde er das aufnehmen?
"Ich meine ...", setzte sie schnell hinzu: "ich habe dich reiten gesehen. Und das Pferd hatt mich wirklich sehr beeindruckt. Was war denn das für ein Pferd, sowas habe ich noch nie gesehen".
Im stillen betete sie, dass dieses Pferd wirklich etwas besonderes war. Sie hatte in Wirklichkeit nicht sehr viel Ahnung von Pferden, sie war immer mehr der Hunde-Wolfs-Typ gewesen. Und so würde es wahrscheinlich auffallen, wenn das jetzt nichts besonderes gewesen war und sie das aber behauptet haben würde. Dann würde Luka erkennen, dass sie sich in Wirklichkeit nicht so für das Pferd, sonder für den Reiter interesierte und das konnte sie jetzt echt nicht haben. Sowas zerstörte wirklich alles. Er würde dahinter kommen und sich dann schämen und sagen, dass er leider schon eine Freundin habe, oder, schlimmer, dass er homo war und dass sie aber Freunde werden könnten. Und dann würden sie sich noch zwei Mal kurz treffen und Merryil würde jedes mal vor Scham fast im Boden versinken und dann würde er wegziehen, weil er es so schrecklich fände, mit seiner Freundin/ seinem Freund in der Nähe von so einer komischen zu Wohen.
Uh, bei diesem Gedanken lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie wurde schon wieder leicht rot.