Dieses Gefühl zu küssen war schon lange nicht mehr so besonders gewesen wie in diesem Moment mit Merryil. Darum war ihm die Zeit zu kurz, die sie küssend verbrachte, bevor die sich von ihm löste.
Doch sie hatte Recht - diesen Duras konnten sie hier nicht liegen lassen. Aber.. das Blut würden sie nicht fortwischen können.
Wie du wünschst, erklärte er, drückte ihr noch einen zarten Kuss auf die Lippen und löste sich von ihr. Gemeinsam begannen sie, das Wesen irgendwie zu verstecken. Wo genau wusste Luka auch nicht so genau, Hauptsache, es lag nicht so offen herum.
Plötzlich wieherte es, dann hörte er sich entfernendes Hufgetrappel. Danke, Cevalo!, rief er dem Pferd hinterher. Dies musste heute der Dank bleiben, doch morgen würde er das ausgiebig nachholen.
Normale Menschen sehen diese Wesen meist gar nicht..., meinte er plötzlich, als es ihm wieder in den Sinn kam. Wenn du wünschst bringe ich dich jetzt nach Hause..
Fragend sah er sie an, hob sie plötzlich hoch und trug sie in die Richtung, in der sie zuvor unterwegs gewesen waren.

Er schwieg eine Weile, dann meinte er: Wenn du willst, kannst du mich durch ein Fenster hineinlassen. Dann wache ich über dich, sobald ich frische Kleidung geholt habe.

Die angenehme Wärme, die von ihr ausging, ließ ihn bemerken wie kühl seine Haut eigentlich war. Bei Yuki war ihm das gar nicht so extrem aufgefallen.
Ihre Worte ließ er sich kurz durch den Kopf gehen und er befand, dass sie Recht hatte. du hast recht.. es war anstrengend, alles. Aber.. hinunterlassen werde ich dich erst vor deiner Haustür, murmelte er und küsste sie kurz. Damit dir niemand anderes so nahe kommen kann... es reicht, wenn ich dich einmal verloren habe.
Wann morgen?, wollte er noch wissen. Schließlich konnte er schlecht einfach so irgendwann auftauchen. Können tat er schon, aber er wollte nicht. Obwohl er dieses Gefühl so sehr vermisst hatte...

Wenn er bedachte, wie lurz sie sich eigentlich erst kannten und wie vertraut er mit ihrer Seele zu sein schien... musste er doch an Reinkarnation glauben. Zumindest so ein kleines bisschen...
Schließlich würde dies bedeuten, dass Yuki tatsächlich noch lebte - nicht nur in seinem Herzen sondern im Körper eines anderen Mädchens.

Yuki
Merryil...
unterschiedlich und doch so gleich...

In Ordnung, meinte er nach ihrer Ansage nur. Es war.. okay für ihn. Schließlich hatte er sich selbst geschworen, keine Frau zu etwas zu drängen und daran würde er sich halten-
Er lächelte, als sie auf Cevalo kam. In Ordnung!
Dann schwieg er kurz, hielt sie auch noch kurz fest als sie so zappelte... doch dann stellte er vorsichtig ihre Füße auf den Boden. Ich würde mich über einen Kuss dennoch sehr freuen - einen 'gute-Nacht'-Kuss, zwinkerte er ihr zu.
Ob sie dem nachkam oder nicht war ihre Sache, sie musste nicht.. aber es wäre schön, wenn sie ihm noch einen Kuss schenken würde.

(Okay ^^
Am Wochenende sind wir bei Papa.. bzw. Papa bei uns in 'ner Ferienwohnung, da hab ich kein I-net...)

Luka lächelte leicht, da sie seinem Wunsch gefolgt war. "Gute Nacht!", erwiederte er, ihre Worte wiederholend. Doch das störte ihn nicht. Stattdessen empfand er es als angenehm, nicht selbst überlegen zu müssen.
Er stand reglos, folgte ihr nur mit seinem Blick, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann erwachte er aus seiner Starre und kehrte zum Ort des Kampfes zurück.
Sie war zurückgekehrt. In Form von Merryil.. die ihn interessant fand. Doch sie würde, wie es schien, Zeit benötigen. Wollte ihn kennen lernen, obwohl sie ihn tief im Inneren schon lange kannte...
sanft lächelnd dachte er an den Kuss zurück und er spürte, wie sich nachträglich etwas in bzw an seinem Körper regte.
Finstere Flüche ausstoßend, die nur sein Mustang verstehen würde, schwor er sich, dass dies nicht in Merryils Nähe geschehen dürfte. Sie war noch zu jung..

Nach diesem Schwur wurde er ruhiger und, endlich pfiff er nach dem Pferd. Erleichterung durchströmte ihn, als er das Hufgetrappel Cevalos vernahm. Er hatte sich ernsthafte Sorgen um ihn gemacht, obwohl es nicht der erste Angriff war, den sie gemeinsam erlebt und - mehr oder weniger - heil überlebt hatten. Diesmal war allerdings Yuki - Merryil - mit von der Partie.

Er streichelte und lobte Cevalo eine weile, ehe er auch dem Tier eine Gute Nacht wünschte und zurück zu Merryils Wohnung lief. Dort suchte er ihr Zimmer, indem er in die verschiedenen Fenster herein spähte. Ab dem zweiten Stock wurde es schwieriger, doch schließlich fand er es und spähte, den Körper unbequem abgestützt, in ihr Zimmer.
Erschrocken, über ihre plötzliche Bewegung ließ er sich ins Gras plumpsen, welches seinen Sturtz dämpfte. Leose rappelte.er sich auf und kehrte nun nach Hause zurück, um selbst noch ein wenig zu schlafen.

Langsam ging Luka nach Hause. Dort angekommen fiel er regelrecht auf das Sofa, welches ihm als Bett diente. Kurz darauf war er in einen recht ruhigen Schlaf gefallen, der wie so oft von einem Traum gestört wurde.
Diesmal allerdings war es kein.. schlechter Traum.

Verwirrt betrachtete Luka die Szenerie. Erneut befand er sich auf der Wiese des Kampfes, doch Spuren waren - das Blut ausgenommen - keine Spuren mehr zu sehen.
Luka..., hörte er die sanfte, ruhige Stimme Yukis. Yuki?, fragte er leise und drehte sich um. Nun stand das Mädchen vor ihm, welches er all die Jahrhunderte vermisst hatte. Yuki... ich dachte, du wärst fort.., murmelte er sanft und schloss sie in die Arme. Wärme durchströmte ihn und er senkte langsam den Kopf, um Yuki zu küssen.
Bevor er das jedoch tat antwortete das Mädchen, welches sich langsam verwandelte. Ich habe dir damals versprochen, dass ich immer zu dir zurückkehre..., flüsterte das Mädchen. Die Stimmen von Yuki und Merryil vermischten sich während diesen Worten.
Ich weiß.., gab er leise zurück. Dann senkte er die Lippen auf die des sich wandelnden Mädchens. Kurz bevor die Lippen aufeinandertrafen stand Merryil vor ihm, in seinen Armen geborgen..
Dann verschwand das Bild und es wurde schwarz...

Kitzelnde Sonnenstrahlen weckten Luka. Müde streckte er sich, gähnte und erhob sich. Unschlüssig setzte er sich auf und sah nachdenklich an die Wand. Schließlich stand er auf und machte sich daran, das Buch der Bibliothek durchzustöbern.
Nach einem Blick auf die Uhr sprang er auf. Ein Fluch der dunklen Sprache trat über seine Lippen und eilig machte er sich unter die Dusche. Kurz darauf kam er mit Handtuch um die Hüften und zerstrubbelten - dafür aber einigermaßen trockenen - Haaren wieder heraus und schnappte sich ein enganliegendes, schwarzes T-shirt, das erneut seinen muskolösen Bauch zum Erahnen brachte und eine dunkelblaue, beinahe schwarze Hose, die ebenfalls recht eng anlag.
Schnell kämmte er die Haare und machte sich kurz darauf auf den Weg zu Merryil.

Dort allerdings wurde er nachdenklich. War sie überhaupt schon da?
Ihren Eltern wollte er noch nicht begegnen, schließlich waren sie bei Yuki mit Schuld gewesen.
Seine düstere Miene hellte sich ein wenig auf und er begann, kleine Steine zu sammeln. Mit dieser Sammlung setzte er sich ins Gras und warf im 1-2 Minutenabstand jeweils einen Stein an Merryils Fenster und wartete.

Allmählich gingen Luka die Steine aus. Wo war sie denn so lange?
Seine Ungeduld störte ihn selbst, doch nach diesem Traum waren für ihn alle Ungereimtheiten beseitigt. Obwohl er nicht an Reinkarnation geglaubt hatte.
Forschend horchte er in sich hinein, sodass er Merryil nicht gleich bemerkte. Erst, als sie ihn ansprach, sah er auf. Sie wirkte wirklich überrascht, ihn 'jetzt schon' zu sehen. Langsam stand er auf, klopfte sich mit geübten Bewegungen den Dreck von der Hose. Ja, ich bin da, nickte er und lächelte sie an. Dann streckte er die Hand aus, um ihr ihre Schultasche zu tragen.
Die alte Schule wird wohl nie in Vergessenheit geraten, wenn man sie durchlaufen hat..., dachte er bei sich. Seine grauen Augen blitzten bei diesem Gedanken kurz auf, doch schnell war ihr Ausdruck wieder so, wie normalerweise. Erneut lag wieder etwas Kühles in ihnen, doch es war nicht mehr so wie zuvor.

Mit einem Mal bemerkte Luka, dass das Kühle in seinem Blick das braunhaarige Mädchen verunsicherte... und ließ mehr Wärme einkehren. Die Kälte hatte er so lange in seinem Herzen getragen... und nun wurde sie vertrieben..
Ihre Frage irritierte ihn. Dennoch dachte er darüber nach. Die Wahrheit? Nun - er war zu alt, selbst nach alten Maßstäben. Wobei er ja jünger aussah, als er in Wirklichkeit war. Dennoch... Die Wahrheit?
Fragend blickte er sie an, doch die Wahrheit schien ihr nicht sonderlich zu behagen. Etwas anderes wollte ihm aber einfach nicht in den Sinn kommen...
Oder... du öffnest das Fenster und ich komme von dort zu dir, schlug er vor. Dann würde sie ihn - vielleicht - nicht bemerken, doch eine Garantie wollte und konnte er darauf nicht geben. Deine Tasche bringe ich dennoch mit.. du brauchst sie nicht zu tragen.