Als er geendet hatte saß Merryil kurz still. Gedanken wirbelten in ihrem Kopf. Das war ... arg. Sie hatte einfach mal beschlossen ihm alles zu glauben, von diesem "vor langer Zeit" hin bis zu diesem Pfeil ... und war gerade dran, alles wenigstens halbwegs zu verarbeiten. Sie war hübsch, aufgeweckt und frecht gewesen. Lebenslustig. Die beiden waren extrem verliebt gewesen und abenteuerlustig und wiederspenstig. Und dann war sie gestorben. Und jetzt fand er Jahre später Merryil und die verliebte sich in ihn. Das war .. gruslig. Aber aus irgendeinem Grund spürte Merryil, dass sie sich gerade tief in ihrem Inneren veränderte. Sie kletterte - erstaunlich geschickt - auf dem Pferd herum und am Ende saß sie dann so vor Luka, dass sie Cevalos Kopf den Rücken zugekehrt hatte - also genau verkehrt herum. So ritt es sich auch nicht so schlecht. Zu ihrer Überraschung sah sie, dass Luka ganz glasige Augen hatte. Irgendwie hatte sie nicht gedacht, dass er heulen konnte - weshalb auch immer.
Dann wurde sie plötzlich ihre Gefühlschaos Herr/Frau. Sie war schon immer gut im Beobachten ihrer eigenen Gefühle gewesen und konnte, wenn sie wollte, sehr viel Abstand von sich selbst nehmen. So auch jetzt.
Einerseits war sie gerührt und traurig. Aber gleichzeitig spürte sie auch einen gewissen Wiederwillen gegen das alles hier. Sie wollte nicht für eine tote Frau gehalten werden, nicht einmal für die Seele einer toten Frau. Sie war nicht Yuki - so nett sie auch zu sein schien - sie war Merryil. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass sie, wenn sie wollte, wahrscheinlich seine Freundin werden konnte. Vielleicht. Aber das wollte sie nicht. Er trauerte und sie würde nur ihrer beider Leben belasten, würde sie so etwas jetzt ausnützen. Da blieb nur noch eine Frage.
"Wie alt bist du wirklich?"
... wenn das ganze nicht einfach nur erfunden und erlogen ist und du ein besonders guter Schauspieler bist, der mich gerne verarschen würde.

Als sich Merryil über ihre Gefühle wieder halbwegs im Klaren war wurde sie sich der Hand, die sie die ganze Zeit gehalten hatte auf einmal unglaublich bewusst. Sie war kühl in der Hitze und plötzlich fragte sich Merryil, was sie hier tat. Bitte, dieser Typ ritt auf einem Monsterpferd und erzählte ihr Geschichten von toten Frauen. Das war doch mehr als gruslig. Als er dann sein Alter nennte war Merryil versucht, sich irgendwas gegens Hirn zu hauen, um zu sehen, ob es dann klapperte weil ein paar Schrauben locker waren.
Nein, falsch, sie wollte bei ihm schauen ob ein paar Schrauben locker waren.
So ein Mist.
Zuerst hatte sie eigentlich vor gehabt, jetzt elegant vom Pferd zu gleiten, um ihm das, was sie wirklich dachte darzulegen und dann davonzustolzieren - sie wollte ihm erklären, dass sie nicht Yuki war - doch das wurde jetzt von dem Arm erschwert. Außerdem ... war doch sie schuld, dass er jetzt traurig war, oder? Sie konnte zwar nichts für ihr Aussehen und ihre Angewohnheiten, doch dafür, dass sie ihn gedrängt hatte, etwas zu erzählen, was er zuerst gar nicht wollte. Ah, sie war so eine Idiotion! Und nicht nur eine Idiotin, nein, eine planlose Idiotin. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun sollte - ihn trösten, ihn fragen ob er noch alle Tassen im Schrank hatte, ihn einfach hier sitzen lassen und gehen, ihm erklären, dass sie nicht Yuki war oder sonst was tun. Also entschied sie, ihn entscheiden zu lassen.
"Soll ich gehen ... ? Willst du allein sein? Es tut mir leid, dass ich dich dazu gedrängt habe, so etwas zu sagen ... oder zu erfinden, je nachdem ob ich dir jetzt glauben will oder nicht. "
Das würde zumindest ein, zwei Fragen klären.

"Und ... was hältst du jetzt eigentlich von mir? Was erwartest du?"
Das würde den Rest klären.

Merryil blieb einfach mal still und tat nichts. Das war der sicherste Weg, sich nicht zu entscheiden. Sie hörte einfach zu, was er zu sagen hatte. Am Ende war sie noch unschlüssiger wie zuvor. Er hatte nämlich erkannt, was in ihr vorging und hatte sie mit seiner verständnisvollen Art schlicht und einfach geködert. Gleichzeitig wollte sie diesen Quatsch, der ihr halbwegs geordnetes Leben über den Haufen werfen wollte, nicht glauben. Aber ... war es nicht das, was sie sich immer gewünscht hatte? Eine Liebe, wie es im Buche stand? Eine Liebe, die zu einem der größten Abenteuer in ihrem Leben werden würde?
Sie wusste, dass sie übertrieben dramatisch war und, dass sich das hier wahrscheinlich nie zu einer Liebe entwickeln würde. Auch dann nicht, wenn sie Yuki so glich. Wahrscheinlich genau deswegen nicht. Sie würde ihn immer und immer wieder daran erinnern, dass sie gestorben war. Für Luka war es sicher am besten, wenn er sich als nächste Frau jemandes aussuchte, der ganz anders war wie Merryil und Yuki. Dann würde er sich nie wieder an die beiden erinner müssen.
Obwohl ... wenn sie gleich war wie Yuki, konnte sie dann nicht einfach Yuki ersetzten? Aber das hatte sie ja schon gehabt. Sie wollte nicht dass er sie für Yuki hielt ...
Und so ging es eben weiter. Immer wieder das gleiche. So ein Chaos.
Schließlich entschieden wieder einmal ihre Gefühle über die Situation, in der sie steckte.. Sie mochte es nicht, wenn er seine Hand wegnahm.
Das ging gar nicht.

Als er sie noch einmal kurz berührte schnellte ihre Hand vor und sie hielt sein Handgelenk fest. Sie war sich bewusst, dass er den Kontakt leicht unterbrechen könnte, doch irgendetwas sagte ihr, dass er das nicht tun würde. Er hätte sie auch nicht berührt, würde er es nicht ... genießen.
Dieser Erkenntnis erschreckte und beruhigte Merryil zugleich. Sie öffnete den Mund, um irgendetwas zum Besten zu geben, was ihren Gefühlen Luft machen sollte und sie Luka darlegen sollte, doch sie fand die Worte nicht.

Sie wusste nicht, wie sie erklären sollte, dass sie sich auf seltsame Art und Weise in ihn verliebt hatte.

(http://www.youtube.com/watch?v=H2-1u8xvk54)

Sie nickte auf seine - unnötige - Frage einfach und genoss kurz das Gefühl seiner Hand auf ihrem Rücken. Dann kletterte sie wieder herum, damit sie richtig herum auf Cevalo saß und dachte einfach für eine Weile nichts mehr.
Doch dann, irgendwann wurde ihr bewusst, dass sie wieder bessere Laune hatte. Sie hatte nun irgendwie alles verarbeitet und nichts mehr bedrückte sie. Yuki war damals gestorben, doch Merryil lebte. Und Luka hatte es jetzt über ein Jahrtausend ohne sie ausgehalten, da würde ihn diese Fragerei jetzt nicht total aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Er war ein normaler Mensch, sie war ein normaler Mensch.
Merryil lächelte. Sie war schon eine komische Person. Jetzt war sie ... glücklich und ruhig. Und aufgedreht. Denn langsam kam ihr ins Bewusstsein zurück, dass sie gerade mit Luka, dem Anbetungswürdigen auf einem Pferd hockte.
Merryil lächelte noch mehr. Sie war unmöglich.

Sie ritten, bis die Sonne untergegangen war. Mittlerweile schmerzte Merryils Hinterteil, doch sie wollte sich davon nicht stören lassen. Es war einfach zu ... seltsam schön. Denn eigentlich verband sie in dieser Zeit gar nichts, außer der toten Yuki. Merryil entschied sich dazu, sie zu mögen. Und wenn sie jemals - wenigstens kurz - mit Luka zusammen sein sollte, es würde sie nicht stören, dass er auch an Yuki dachte. Dachte er so denn nicht gleichzeitg auch an Merryil?

Irgendwann meinte er dann, wo sie wohne. Seine Worte durchbrachen die Stille, doch Merryil stöhrte es nicht.
"Ich wohne nicht in dem Örtchen. Wenn du diesen Weg noch ein wenig weiterreitest kommst du direkt an meinem Haus vorbei" meinte sie sanft und dreht sich um, um ihn anzulächeln.

Merryil genoss die Umarmung. Eigentlich war es ja genau das - wie er sie hielt und fest an sich drückte. Als er vorschlug, nach Hause zu gehen lachte sie und warf dabei den Kopf in den Nacken.
"Nein, lass mal ..." ... denn diesen Moment werde ich mir für nichts in der Welt stehlen lassen.

Gerade wollte sie sich wieder in ihre entspannte Lage zurücksinken lassen, als er plötzlich fluchte. "Was ... " fing sie an, folgte dann allerdings seinem Blick.
Dort oben schwebte ein Ding.
Hä? Hier ist doch kein Zoo ... woher kommt dann dieser Riesenschmetterling? Oder ist das doch eine seltene Vogelart? Und wieso regt er sich so darüber auf? Ist der etwa giftig? Nein, oder doch?
Als er vom Pferd sprang war sie versucht, es ihm gleich zutun. Doch dann ließ sie es doch lieber - weshalb herunterspringen, wenn man dann nicht mehr aufs Pferd hinauf kam und mit dem aber wegreiten konnte?
Merryil starrte immer noch in den Himmel hinauf. Sie konnte sich mittlerweilie nicht mehr selbst einreden, das das ein Tier war. Das war entweder etwas, was es sonst in nur in Büchern gab oder sie war verrückt. Dann musste sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Luka richten. Sie sah zwar nur seinen Rücken, doch irgendwie schien er sich ... zu verändern.
Und dann war da ein Schwert. Merryil verstand nichts mehr. Es war doch gerade noch nicht in Lukas Hand gewesen ... und jetzt sprang er hoch.
SO HOCH!
Und kämpfte mit dem komischen Ding.
Was war hier los?
Merryil verstand nichts mehr. Doch sie erkannte, dass sie so nur im Weg war. Sie beugte sich zu Cevalos Kopf vor, eine Hand in seiner Mähne, die andere um seinen Hals und auf alles gefasst:
"Cevalo? Ich weiß, du möchstest nicht gehen ... aber kannst du uns von hier wegbringen? Ein Pferd wird Luka jetzt auch nicht behilflich sein ... und du weißt wahrscheinlich, dass er nicht möchte, dass wir - dass ich - verletzt werde ..."
Merryil wusste, dass sie gerade ihre 'Verbindung' zu Yuki ausnützte. Aber das Pferd konnte ruhig glauben, dass sie nicht verletzt werden durfte, weil sonst Yuki 'ein zweites Mal' verletzt wurde. Jetzt fand sie es praktisch, dass sie der Dame, die vor 182 Jahren gelebt hatte so ähnelte.

Merryil krallte sich fest. Cevalo ritt - schnell. Sie dankte gerade Gott, dass sie nicht herunterfiehl, als Cevalo eine Kurve machte und Merryil nun, wenn sie den Kopf drehte, das Geschehen sehen konnte.
Zuerst machte sich Luka ganz gut gegen dieses Viech. Doch plötzlich schien sich alles zu verändern ... und Luka lag am Boden. Das Wesen raste auf ihn zu, voller Blut und wütend. Merryil starrte auf die beiden. Was sollte das? Würde Luka jetzt einfach ... sterben? Das war ihr letzter Gedanke bevor in ihr ein Knäul aus Wut explodierte und sich die Welt verlangsamte. Merryil sprang auf und landete auf der Erde. Sie hatte nicht einmal Zeit, um sich zu überlegen, was sie da gerade tat, sie lief einfach. Unglaublich schnell. So schnell, dass sie schon fast flog .... nein, sie flog wirklich. Als sie ihren Kopf drehte sah sie gefiederte, weite Schwingen, die sich weit über ihre Arme hinweg erstreckten. War sie auf einem Vogel? Nein. Doch dafür war keine Zeit. Sie legte die Strecke, die sie mit Cevalo geritten war zehn mal schneller zurück und stürzte sich auf das Wesen - gerade noch rechtzeitig. Das Wesen wurde auf die Seite geschleudert und schlitterte über die Wiese, eine breite Spur von dunklem Blut hinterlassend. Merryil hob Lukas Schwert auf, das er fallen gelassen hatte und setzte dem Wesen nach. Sie war wütend, wütender als sie je für möglich gehalten hatte. Und schneller, als sie je für mäglich gehalten hatte. Sie setzte dem Wesen nach und zerstörte es mit einem Schlag. Dann war alles vorbei. Sie lief zu Luka zurück und half ihm auf. Dann sah sie an sich selbst hinunter. Sie war voll mit schwarzem Blut, doch selbst unversehrt. Doch das war nicht das, was sie so perplex machte. Sie war wunderschön - ihr Busen war größer, ihr Bauch schlanker, die Beine länger. Ihre Nägel wirkten gepflegt und ihre Finger feingliedrig und geschickt. Doch die größte Veränderung war auf jeden Fall, dass sie Flügel hatte. Diese Flügel waren seltsam - sie schienen durchscheinend zu sein, doch man konnte sie irgendwie trotzdem sehen. Die Welt, die man durch die Flügel sah wirkte wunderschön - die Farben waren strahlender und reiner.
Doch Merryil war bestürtzt. Was war hier - was war mit ihr geschehen?!

"Bin ich ... ein Engel?"

(http://www.youtube.com/watch?v=2WyQ7CIMayE)

In dem Moment, als der völlig Verwirrte sie in die Arme schloss passierte etwas. Gerade hatte sie die Augen geschlossen, um die Umarung zu genießen, und schon fühlte sie sich plötzlich allein. Verschreckt öffnete sie die Augen und starrte um sich. Sie war immer noch auf dem Feldweg, doch allein. Keine Spur von dem Kampf. Was war geschehen? Der Wind bließ über das Feld und verwandelte es in ein wogendes, goldenes Meer.
"Hallo"
meinte eine Stimme hinter Merryil. Die Angesprochene wirbelte alamiert herum. Was mochte jetzt kommen? Doch das, was sie sah überraschte sie, denn es war das, was sie am wenigsten erwartet hatte.
Es war sie selbst.
Oder doch nicht. Die Frau, die da stand hatte längere, wellig-lockige Haare, in einer helleren Farbschattierung. Ihr Körper war rundlicher - sie hatte zwar keinen Bauch, aber breiter Hüften und einen volleren Busen. In ihrem Haar steckten weiße Rosen und sie trug ein schneeweißes Kleid. Sie war wunderschön.
"Ja, ich bins - Yuki" lächelte sie. Und Merryil wurde noch ein Unterschied bewusst - sie hatte eine vollere und tiefere Stimme. Wie dunkle Trauben. "Bevor du Fragen stellst - frag dann, wenn ich fertig bin. Ich versuche schon, dir alles zu erklären.
Du bist ein Schutzengel. Kein richtiger Engel - die sind viel stärker und haben oftmals einen schlechten Charakter. Nein, du bist ein Schutzengel. Deine Aufgabe ist es, die Menschen, die du liebst zu beschützen und immer deinem Herzen zu folgen. Und - " ihr Lächeln wurde plötzlich traurig - "vor allem ihn. Luka. Er ... hat so getrauert, als ich gegangen bin ... und jetzt bist du gekommen. Du - ich weiß dass das eine sehr große Verantwortung ist - ich habe dich zu dem gemacht, was du jetzt bist. Ich weiß nicht wie, aber ich denke, dass ich es wirklich war ... weil ich ihn so liebe. Und ich sehe, dass du ihn auch liebst. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ... ich will, dass du ihn glücklich machst. Das du glücklich wirst. Ich kann nicht wiederkommen, doch ich kann sehen, wie es ihm gut geht - und das ist alles was ich will. Beschütz ihn in meinem und in deinem Namen. Ich weiß, dass ich ihn jetzt mit dir 'teilen' muss - doch das macht mir nichts aus. Ich bitte dich nur darum, dass du auf mich hörst und - "
weiter kam sie nicht mehr. Merryil war auf sie zugelaufen und hatte sie umarmt.
"Ja, das werde ich machen. Mir macht es auch nicht aus, dass er dich liebt und geliebt hat. Ich bin zufrieden so. Ich fühle für dich wie für eine Schwester. Und so einer könnte ich nie böse sein. Auch wenn ich - wenn ich ehrlich bin - ein bisschen neidisch auf dein Aussehen bin. " Sie grinste.
Yuki lachte "Keine Sorge. Du bist so, wie du bist, auch sehr schön. Ich war immer ... aufdringlich mit meinem großen Busen und meinem vollen Gesicht. So als wollte ich unbedingt begehrt werden. Ich war immer beliebt. Du bist auch wunderschön. Aber schlichter. Und dein Busen wachst auch noch ein bisschen." Sie grinste und pickste Merryil direkt auf die Brustwarze. Die kicherte und gab Yuki ein Küsschen auf die Wange. "So." meinte sie "jetzt bin ich auch noch traurig, dass du tot bist."
Nach diesen Worten wurden Yuki wieder ernster. Doch nicht weniger heiter.
"Wenn das geklärt wäre. Ich bin für dich immer da - in deinen Träumen. Aber denk nicht, dass ich einfach mal so da sein werde, wenn du quatschen willst, dafür reicht meine Kraft nicht. Aber ich bin für dich nicht nur da, wenn Luka Probleme hat - auch wenn es dir nicht gut geht. Denn ich mag dich - hätten wir zur gleichen Zeit gelebt - wir wären sicher beste Freundinnen geworden. Und jetzt tu mir einen letzten Gefallen - erzähl Luka nichts von dieser Begegnung. Es würde alles nur noch ... schwieriger machen, wie es eh schon ist."
Merryil nickte. Diese Situation war vieles - und auch sehr schwierig und verwirrend.
"Und jetzt noch einen allerletzten Gefallen. Darf ich ihm auf Wiedersehen sagen? Darf ich deinen Körper dafür verwenden? Eigentlich ist das streng verboten ... aber ich will jetzt einfach ein Verbot brechen."
Merryil nickte und schüttelte gleichzeitg den Kopf. "Aber wie wird das für mich sein?" "Du wirst alles miterleben, deinen Körper nur mit mir teilen. Deine eigenen Gedanken, Gefühle und Sinneseindrücke. Und wenn du willst kannst du ihn auch bewegen - doch ich würde dich eben bitte, mich machen zu lassen. Denn wenn du dich entspannst kann ich deine Bewegungen kontrolieren."
"Ja, tu das. Du hast es dir echt verdient."
"Danke." war die Antwort darauf und jetzt bekam auch Merryil ihr Küsschen. "Und jetzt entspann dich ..."
Merryil ließ locker und schloss die Augen ...
... und fand sich plötzlich wieder in Lukas Umarmung wieder. Sie öffnete die Augen - nein, sie tat nichts, Yuki war das! Offenbar war in Wirklichkeit keine einzige Sekunde vergangen. Yuki schob Luka sanft von sich weg und sah ihn an.
"Ich bins - Yuki. " meinte sie mit ihrere tiefen und vollen Stimme und lächelte traurig.

"Es tut mir so leid ..." meinten Yuki und Merryil gleichzeitig: " ... Ich liebe dich" Und dann küssten sie sich.

Dann ging Yuki, doch Merryil blieb. Es war ihr erster Kuss und sie genoss ihn wie ihren letzten. Währenddessen veränderte sich ihr Körper wieder und sie war wieder ganz Merryil.

Merryil küsste und küsste. Es war so komisch - hatte er ihr nicht gerade ihre Liebe gestanden?

Langsam begann ihr Gehir wieder zu arbeiten. Jetzt war vielleicht klar, was mit ihr los gewesen war, doch was war mit ihm? Und dem Wesen?
Irgendwann unterbrach sie ihren Kuss. Ihre Lippen waren wundgeküsst - genau so fühlte es sich an. Sie sah Luka an und verlor sich in seinem Anblick - er war ein wenig verstrubbelt, aber dadurch romantisch süß und auch ein bisschen außer atmem - zwischen dem Küssen fand man nicht viel Zeit um zu atmen.
Doch dann holte sie die Wirklichkeit ein. Es war gerade ein älterer Mensch vorbeigelaufen und hatte gegrummelt, dass "die Jugend sich wirklich alles erlaubte. In der Öffentlichkeit rumzumachen und damit den Abend zu stören ..." und so lächelte Merryil und meinte "Hey ... wir sollten vielleicht aufräumen ..."
Das Viech lag immer noch herum. Außerdem fühlte sich Merryil auf einmal total müde und angenehm ruhig. Wie nach einer langen Yogastunde.